21 Jan Artinvestment: Warum Kunst als Anlage immer wichtiger wird
Nach der Finanzkrise verliert die Geldanlage immer mehr an Bedeutung. Neben der Investition in Immobilien ist ein neuer Stern am Anlagemarkt aufgegangen: das Artinvestment. Kunst kaufen nicht nur für Reiche weiß die Galeristin Diana Achtzig.
„Auch eine Kassiererin kauft sich für Ihre Erbschaft Kunst, abstrakte Ölbilder auf Leinwand von jungen Künstlern der Universität der Künste (UdK) Berlin. Der Postbote hingegen legt sein Geld in erotische Zeichnungen auf Papier an, die Rentnerin wiederum bevorzugt gegenständliche Ölbilder auf Leinwand“, erklärt Diana Achtzig. Artinvestment ist nicht nur etwas für reiche Kunstliebhaber, weiß die in Ost-Berlin geborene und aufgewachsene Künstlerin. Die studierte Betriebswirtschaftlerin verließ 1990 ihre Heimatstadt, um in Amsterdam ihre erste eigene Galerie zu gründen. Schnell etablierte sie sich erfolgreich und zog neben renommierten Sammlern vor allem ein junges, studentisches Publikum an. Im Jahr 2009 ließ sich Achtzig im angesagten Berliner Kunst-Galerien-Viertel in Mitte nieder. Seit 2015 residiert sie mit ihrer Galerie im Prenzlauer Berg und ist sehr aktiv im Artinvestment, sie berät Investoren beim Kunstkauf.
Auch Banken orientieren sich um
Einige wenige Banken haben auch die Kunst in ihre Anlageberatung mit aufgenommen, andere wiederum haben eigene Stiftungen zur Unterstützung junger Künstler gegründet. Auch wenn der Kunstmarkt nicht direkt mit der Börse vergleichbar ist, bringt das Artinvestment dennoch hohe Rendite. Die verschiedenen Reports und Versteigerungskataloge sprechen eine eindeutige Sprache: Das Interesse an Artinvestment steigt und Kunstliebhaber können mit ihrem Kauf von Kunst durchaus Geld verdienen. Das zeigt nicht zuletzt der World Art Index der Maastricht University.
Während sich laut einer Aufstellung von Artprice, eine französische Online-Preisdatenbank für Kunst, viele Kunstauktionshäuser auf den Handel mit etablierten Künstler wie Jan Michael Basquiat und Jeff Koons beschränken, konzentriert sich die studierte Künstlerin und Betriebswirtschaftlerin Achtzig auf das Artinvestment mit jungen, aufstrebenden Talente wie Van der Moste und Ashley Grik.
Van der Moste & Ashley Grik: Artinvestment in Berlin
„Ich habe diese Ausnahmekünstlerin von 1990 an regelmäßig bis heute in meiner Galerie lückenlos ausgestellt“, erklärt Achtzig. Das die Unternehmerin sich mit Artinvestment auskennt und auf das „richtige Pferd setzte“, bestätigte sich schnell. In den vergangenen Jahrzehnten begannen internationale Kunstsammler die Werke Griks regelmäßig zu kaufen. „Ihre Bilder zur #MeToo Debatte und zum Problem unserer heutigen Gesellschaft der zunehmenden häuslichen Gewalt gegen Frauen sind zeitlos und immer aktuell”, erklärt Achtzig. Eine ähnliche Karriere sieht Achtzig für Van de Amoste voraus. In seinen Bildern nimmt der Künstler die Motive Gustav Klimts mit seinen goldenen Porträts der schönen Frauen auf. Sein neuesten Werke, Judith I und II, sind eine Hommage an den österreichischen Maler. „Für den Marktwert des Künstlers sprechen die 14 großen und unzähligen kleinen privaten Kunstsammlungen, in denen er vertreten ist“, erklärt Achtzig. „Zudem bescheinigen verschiedene Kunsthistoriker (Barrie von Ashburner, Adrian Kretschmer) Van de Amoste eine aussichtsreiche Karriere im Kunstmarkt. Beide empfehlen diesen Künstler als ein hervorragendes Artinvestment mit gewinnbringendem Zukunftspotenzial und als eine sichere Kapitalanlage.“
Sorry, the comment form is closed at this time.