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BOTTEGA BARONE – Galerie & Creative Hub

Bottega Barone ist eine Galerie und ein Creative Hub. Ein Raum, wo Kunst ausgestellt und erschaffen wird: Freelancer*innen aus der Kreativ- und Kulturwirtschaft arbeiten gemeinsam an Projekten der Kunst, Kultur und Kommunikation, unter dem Motto “art is work, work is art”.

Corona kann Kunst und Kultur nicht aufhalten

Die Coronakrise hat das kulturelle Leben fast zum Erliegen gebracht: Theater, Kinos, Konzerthallen und Museen sind zu. So leicht geben sich die Eventplaner aber nicht geschlagen und viele starten virtuelle Rundgänge, Online-Konzerte und Podcasts. Frei nach dem Motto ‘Wenn die Menschen nicht ins Kino gehen können, kommt das Kino eben zu den Menschen’ hat das Berliner Architektur- und Kunstbüro meta grey das Projekt “Window Flicks” ins Leben gerufen. (Fotos: Copyright meta grey)

„Wir möchten alle Berliner ermutigen, in diesen schweren Zeiten zu Hause zu bleiben. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass sich keiner alleine fühlt und sich isoliert”, erklärt Olaf Karkhoff, Geschäftsführer des Berliner Architektur- und Kunstbüros meta grey. Als erfahrener Architekt unterrichtet Olaf Karkhoff an der TU Berlin Real Estate Management. Als Bürger Berlins liegt ihm die Stadt und ihre kulturelle Szene am Herzen. „Die Berliner Kinolandschaft ist eine der vielfältigsten der Welt, ein Programm so bunt wie die Stadt. Durch die aktuelle Kreativpause sind die Berliner Programmkinos in ihrer Existenz bedroht. Unsere Vision ist es, mit unseren Hoffassaden-Projektionen Kino als Gemeinschaftserlebnis in Hausgemeinschaften in sicherer Umgebung anbieten zu können und dabei den Kulturschaffenden in Berlin zu helfen”, erklärt Karkhoff.

Das Kulturprojekt Windows Flicks – für und mit Berliner

Seine Idee nahm schnell Formen an und in wenigen Wochen nach dem “Shutdown” enstand “Window Flicks”, ein Kulturprojekt mit dem Ziel die Kinos in Berlin während der Corona-Krise zu unterstützen. Die Resonanz ist groß! „Die Betreiber der Yorck Kinos bedanken sich täglich bei mir und auch die Berliner sind glücklich”, freut sich Karkhoff. „Neulich haben wir in Kreuzberg einen Film übertragen und die Bewohner standen alle auf ihren Bewohnern und haben geklatscht und gerufen ‘Danke Olaf Karkhoff!’ – das hat mich wirklich sehr berührt.” Die Dankbarkeit der unterstützten Kinos und der Bürger Berlins ist der Lohn, den Karkhoff für seine ehrenamtliche Arbeit erhält – sonst nichts. Alle eingenommenen Gelder fließen direkt in die Kassen der Berliner Kinolandschaft. Für Karkhoff sind soziale und ehrenamtliche Projekte nichts Neues, engagiert er sich doch mit seinem Team seit Jahren für Moabit Hilft e.V.. „Wir sind eben nicht nur Architekten, sondern verstehen uns als Forschungs- und Entwicklungsteam mit dem Schwerpunkt auf Licht, Architektur, Kunst und sozialem Engagement.”

Gerade in diesen Zeiten müssen wir zusammenhalten und füreinander sorgen

Zurzeit sind Olaf und sein Team vollauf mit dem Projekt “Windows Flicks” beschäftigt. Seit dem 10. März arbeiten alle zwar im Homeoffice und die Aufträge in Corona-Zeiten haben ein wenig abgenommen, doch an Arbeit mangelt es nicht. „Ich arbeite manchmal bis zu 18 Stunden am Tag. Für unser Projekt “Windows Flicks” erreichen uns sehr viele Anfragen und die Koordinierung der Filmausstrahlung ist sehr zeitaufwendig.” Zweimal die Woche, Donnerstag und Samstag, fahren sie mit Ihrer Montur und den Lichttechnikern in die jeweiligen Hausgemeinschaften, um Ihnen Filme zu zeigen – getreu dem Motto “Kommen die Bürger nicht ins Kino, kommt eben das Kino zu den Bürgern”. Unterstützt werden sie vor allem durch die Yorck Kinos, die ihnen die Filme zur Verfügung stellt und nicht nur: In Zukunft ist eine engere Zusammenarbeit geplant. „Die Yorck Kinos wollen uns auch mit Technik und Technikern unterstützen, sodass wir bald an mehreren Orten gleichzeitig Filme zeigen können. Die Nachfrage ist groß und uns erreichen immer mehr Anfragen von Hausgemeinschaften, die sich zusammengetan haben und gemeinsam für eine Projektion bewerben. Gerade in diesen Zeiten müssen wir zusammenhalten und füreinander sorgen”, so Karkhoff. Seine Vision von einer Gesellschaft, die gemeinsamen agiert, zusammenhält und aufeinander achtgibt, hat er zum Teil schon mit dem Projekt erreicht. Nun möchte er einen Schritt weitergehen…

Als Nächstes sind Konzertübertragung geplant?

„Mein absoluter Traum ist es, in 100 Höfen gleichzeitig ein Konzert zu übertragen – das schaffe ich aber nicht alleine, dafür aber brauche ich die Unterstützung des Berliner Senats und des Fernsehens natürlich”, lacht Karkhoff. „Wir stellen uns vor, dass Musiker im sicheren Abstand beispielsweise auf der Waldbühne gemeinsam spielen. Das Fernsehen müsste sowohl das Konzert übertragen, aber auch gleichzeitig die Reaktionen der Zuschauer an die Musiker, sodass es eine Interaktion gibt zwischen Musikern und Zuschauer. Ein Traum, der zwischen 5.000-10.000 Leute erreichen könnte, deutschlandweit sogar bis zu 500.000 Menschen.” Dazu bräuchte meta grey aber vor allem auch die Zusage der Politiker, zumal durch den Flickenteppich an Regelungen viele Menschen verunsichert sind und keiner mehr weiß, was erlaubt oder verboten ist. „Wir hatten sogar schon eine Anfrage aus München für Windows Flicks, aber wir wissen nicht einmal, ob wir dahin reisen dürfen”, so Karkhoff. Von den Politikern wünscht er sich daher mehr Klarheit, ansonsten ist er eigentlich ganz zufrieden mit dem Krisenmanagement der Regierung. „Finanziell betrifft mich die Corona-Krise eher wenig. Wir haben mit unserem Büro in den letzten Jahren gut gewirtschaftet und können auch im Homeoffice noch einige Zeit ausharren ohne Verluste zu machen. Gerade deshalb ist es für mich jetzt wichtig, an andere zu denken, die es weniger gut haben”, so Karkhoff.


Sie sind Mieter*in, Eigentümer*in oder gehören zu einer Baugenossenschaft und möchten auch an ihrer Fassade einen Kinofilm ansehen. Dann bewerben Sie sich mit einem Bild der Fassade unter www.windowflicks.de

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